Die Physiker

Regie: Kerstin Schult – April 2008

Ein Stück über einen Mann, der die »Weltformel« gefunden hat, bescherte Friedrich Dürrenmatt einen Welterfolg: »Die Physiker«, uraufgeführt 1962, ist eine böse Satire über die Unabhängigkeit der Wissenschaft. »Unsere Welt hat ebenso zur Groteske geführt wie zur Atombombe«, schrieb Dürrenmatt, und verarbeitete in seinem Drama das Dilemma, in welchem sich (beispielsweise) Albert Einstein noch während des Zweiten Weltkriegs befand: In einem Brief an den US-Präsidenten empfahl Einstein den Bau der Atombombe- damit Deutschland sie nicht als erstes habe. Die Entstehung der bitterbösen Komödie fiel in die Zeit des Kalten Krieges, der Bau der Berliner Mauer lag erst ein halbes Jahr zurück, und wenige Monate nach der Uraufführung am 20. Februar 1962 sollte es zur Kuba-Krise kommen.
Im Stück ist es ein gewisser Möbius, der sich als genialer Physiker im Irrenhaus vor den Folgen seiner Entdeckungen zu verstecken versucht. Aber die Flucht ist unmöglich. Die politischen Geheimdienste sind längst hinter ihm her.  Die Erkenntnis: Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden, kommt – nicht nur für Möbius – zu spät. Medienberichte über eine so genannte neue atomare Bedrohung im Nahen Osten lassen Die Physiker in neuem Licht erscheinen, auch die Entwicklung der Gentechnologie stellt erneut und verstärkt die Frage nach der Verantwortung der Wissenschaft. Nach Erwin Chargaff ist das Besondere an der Genmanipulation, „dass auch ein Genie nicht mehr gutmachen kann, was ein Trottel angerichtet hat“.

 

 

In einem Sanatorium begegnen sie einen verwirrten Inspektor dem alles klar zu sein scheint, aber die Hände gesellschaftlich gebunden sind, da die Welt den Wahnsinn kultiviert und beschützt und er selbst nur ein kleiner Zahn im Rad des Systems ist. Eine Krankenschwester wurde ermordet und Albert Einstein soll ihr Mörder sein! Tatort ist die Nervenklinik von Fräulein Dr. h.c. med. Mathilde von Zahnd, in dem diese Künstler, Politiker, und auch Wissenschaftler, kurz "die ganze verwirrte Elite des Abendlandes" betreut. In einem abgesonderten Trakt des Gebäudes sind drei als unheilbar eingestufte Patienten untergebracht: Einer hält sich für Newton, der nächste für Einstein. Der Dritte schließlich ist ein gewisser Möbius, der vorgibt, von König Salomo Aufsehen erregende Erfindungen eingeflüstert zu bekommen.
In kurzer Abfolge geschehen zwei Morde. Newton und Einstein erdrosseln ihre Krankenschwestern, werden aber wegen Unzurechnungsfähigkeit freigesprochen. Erst als Möbius ebenfalls seine Krankenschwester und Geliebte umbringt, dringen Fakten ans Licht. Fakten, die so irrsinnig sind, dass sie in dieser verrückten Welt schon wieder ganz logisch erscheinen. Denn schließlich ist keiner der, der er zu sein scheint

Es erwartet Sie eine lakonische Satire, die aktueller nicht sein könnte und niemanden unberührt lässt.

Besetzung

Regie

Kerstin Schult

Regie alias Kerstin Schult

Irrenärztin

Sonja Bühler

Irrenärztin alias Sonja Bühler

Monika Stettler

Evi König

Monika Stettler alias Evi König

Marta Boll, Pfleger

Claudia Nöthiger

Marta Boll, Pfleger alias Claudia Nöthiger

Polizist, Missionar, Pfleger

Michel Daniel Bacchini

Polizist, Missionar, Pfleger alias Michel Daniel Bacchini

Frau Missionar Rose

Nancy Uhlmann

Frau Missionar Rose alias Nancy Uhlmann

Einstein

David König

Einstein alias David König

Newton

René Will

Newton alias René Will

Möbius

Manuel Locher

Möbius alias Manuel Locher

Kriminalinspektor

Jakob Müller

Kriminalinspektor alias Jakob Müller
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